Green Deal: WIDE fordert gendergerechte, nachhaltige Agrarpolitik
Hintergrund: Derzeit wird eine österreichische Umsetzungsstrategie der EU-Agrarpolitik für die kommenden Jahre erarbeitet. WIDE hat die Bundesministerinnen Elisabeth Köstinger (BM Landwirtschaft, Regionen und Tourismus) und Susanne Raab (BM Frauen, Familie, Jugend und Integration) aufgefordert, sich für einen gendergerechten österreichischen Strategieplan für die Agrarpolitik inklusive ländlicher Entwicklung (GAP) für die Periode 2021-2027 einzusetzen.
Die österreichische Umsetzungsstrategie der EU-Agrarpolitik wird aus Sicht vieler zivilgesellschaftlichen Organisationen den den drängenden ökologischen und sozialen Herausforderungen nicht gerecht. Auch die umweltpolitischen Zielsetzungen des Europäischen „Green Deal“ werden so nicht erreicht, wie ein Fact Sheet von Birdlife u.a. „Fit für den Green Deal? Der GAP-Strategieplan am Prüfstand“ zeigt.
In Österreich und in vielen anderen Ländern sind es Kleinbäuer*innen, darunter viele Frauen, die ökologisch, klimafreundlich und vielfältig die regionale Lebensmittelversorgung sichern wollen. In Österreich würde etwa eine Verdoppelung der Flächenförderung für die ersten 20 Hektar aus den Mitteln der EU-Landwirtschaftsförderung kleinbäuerlichen Höfen zugute kommen und den Druck in Richtung Intensivierung der Landwirtschaft verringern. Aber auch andere Maßnahmen weg von der Flächenförderung hin zu einer Förderung von den Arbeitsplätzen wären notwendig, ebenso eine gute Infrastruktur wie Kinderbetreuungseinrichtungen und gute öffentliche Mobilität am Land.
Gemeinsam mit der ÖBV – Via Campesina fordert WIDE daher die Ministerinnen für Landwirtschaft und Frauen auf, einen Runden Tisch einzuberufen, bei dem Betroffene und Expertinnen Maßnahmen für echte Gleichstellung von Frauen und Männern in der GAP-Periode 2021 – 2027 beraten.
WIDE-Brief-GAP-GreenDeal, 12.5.2021 (pdf)