Der WIDE-Lehrgang „Basiswissen Frauenrechte international“ richtet sich an Menschen, die Einblick in internationale Frauen- und Menschenrechtsinstrumente bekommen und mehr über die aktuellen Lebensrealitäten von Mädchen* und Frauen* weltweit erfahren möchten.
Es werden aktuelle gender- und gesellschaftspolitische Themen aufgegriffen und Handlungsalternativen diskutiert. Neun thematische Schwerpunkte werden unter dem Blickpunkt von Gender und Frauenrechte aufgearbeitet.
Es werden aktuelle gender- und gesellschaftspolitische Themen aufgegriffen und Handlungsalternativen diskutiert. Neun thematische Schwerpunkte werden unter dem Blickpunkt von Gender und Frauenrechte aufgearbeitet.
Der Lehrgang wird von der VHS Ottakring organisiert und von der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung gefördert!
Anmeldung bei der VHS Ottakring
Kostenbeitrag € 187,- – Es kann der AK-Bildungsgutschein 2024 (€ 120,-) für den Kurs eingelöst werden!
AK-Bildungsgutschein kann telefonisch unter 0800 311 311 oder mittels Formular (per e-mail zu schicken) bezogen werden – siehe Infos der AK zum Bildungsgutschein
Der Lehrgang ist bei der Weiterbildungsakademie Österreich (WBA) – vorbehaltlich Genehmigung – mit 1,5 ECTS akkreditiert. (Wir aktualisieren die Notiz hier sobald genehmigt)
Termine: immer Dienstag 17:00-20:00 Uhr, jede zweite Woche, Beginn 20.2.2024, letztes Modul 11.6.2024
Kursort: VHS Alsergrund, Galileigasse 8, 1090 Wien (Ersatzquartier für VHS Ottakring)
Module und Termine im Detail:
Modul 1 Internationale Frauenrechte (Referentin Julia Günther), Termin 20. Februar 2024
Dieses Modul gibt Einblick in die wichtigsten internationalen Frauenrechtsinstrumente und das UN-Menschenrechtssystem. Folgende Fragen sind besonders wichtig in diesem Modul: Wie können internationale Frauenrechts-Instrumente genutzt werden und was bedeuten sie für Demokratie und Rechtsstaat? Welche Verpflichtungen haben die Staaten, die internationale Vereinbarungen unterschrieben haben? Welche Überprüfungsmechanismen gibt es? Können internationale Rechte eingeklagt werden? Was bedeuten die internationalen Menschen- und Frauen*rechte für die Vielfalt an Genderidentitäten und LGBTQIA+ Bewegungen?
Modul 2 Putzen, betreuen, pflegen – Care-Ökonomie (Referentin Birgit Henökl), Termin 5. März 2024
In diesem Modul wird der Begriff „Care-Ökonomie“ geklärt, was darunter verstanden wird und warum dieser Bereich frauenpolitisch so relevant ist. Welche Art der „Care-Arbeit“ gibt es? Was macht die Qualität der Sorgearbeit aus? Welche Rahmenbedingungen braucht sie? Ausgehend von den „Care-Biographien“ der Teilnehmer*innen, wird ein Blick auf die Veränderungen im Verständnis der Geschlechterrollen und ihrer „Care-Verantwortungen“ über Generationen geworfen. Dabei werden Ursachen von mental load beleuchtet sowie das Vier-in-einem-Modell als Möglichkeit miteinander diskutiert.
Modul 3 Frauen* in der Wirtschaft – viel Arbeit, wenig Geld! (Referentin Luise Gubitzer), Termin 19. März 2024
Das Modul schafft ein Verständnis für Wirtschaft aus feministischer Sicht. Auf Basis des 5-Sektorenmodells der Gesamtwirtschaft wird empirisches und theoretisches Basiswissen erarbeitet. Dabei wird auf Fragen eingegangen wie: Wo arbeiten Frauen* in der Erwerbsarbeit? Welche Rahmenbedingungen finden sie dort vor? Warum verdienen Frauen immer noch deutlich weniger als Männer? Wie könnten die „wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte“ zu Verbesserungen beitragen? Dabei wird die Rolle und Ausgestaltung eines demokratischen Staates bei der Durchsetzung und bei der Einhaltung dieser, für Frauen besonders relevanten, Rechte thematisiert. Diese Grundlagen ermöglichen es eigene Positionen zu reflektieren und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.
Modul 4 Empowerment und Intersektionalität (Referentinnen Aleksandra Kolodziejczyk, Karen Knipp-Rentrop), Termin 2. April 2024
Dieses Modul soll ein Verständnis des Empowerment-Begriffs und seiner Bedeutung für Mädchen* und Frauen* ermöglichen. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein für die Selbstermächtigung und Selbstbestimmung von Mädchen* und Frauen*? Wie greifen Frauenrechte und Empowerment ineinander? Warum ist der «Machtbegriff» in diesem Zusammenhang zentral? Was bedeuten strukturelle Diskriminierung und Intersektionalität für individuelle Rechte?
Modul 5 Gewalt gegen Mädchen* und Frauen* (Referentin Najwa Duzdar), Termin 16. April 2024
Dieses Modul beleuchtet das Thema «Gewalt gegen Mädchen* und Frauen*» und insbesondere auch das Thema Zwangsverheiratung. Dabei wird auch die Arbeit des Vereins Orient Express zu Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* mit Migrationserfahrung vorgestellt. Es wird auf Menschenrechtsbestimmungen zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* und die Relevanz der Istanbul Konvention eingegangen. Es wird auf die wichtigsten Elemente des österreichischen Gewaltschutz Modell eingegangen und die Begriffe Zwangsheirat und verwandtschaftsbasierte Geschlechtergewalt werden geklärt.
Modul 6 Reproduktive und sexuelle Rechte (Referentinnen Constanze Liko, Katharina Riedlmair), Termin 30. April 2024
In diesem Modul werden wir uns mit Grundfragen zum Thema beschäftigen: Was sind sexuelle und reproduktive Rechte überhaupt? Warum ist der Begriff „reproduktive Gerechtigkeit“ so relevant, besonders für Frauen* und Mädchen* aus dem Globalen Süden? In welchem Zusammenhang steht Bevölkerungspolitik zu diesem Thema und wie kann eine Position zu schwierigen Fragen wie Schwangerschaftsabbruch, neue reproduktive Technologien und Leihmutterschaft gefunden werden? Welche internationalen Initiativen für reproduktive und sexuelle Rechte gibt es?
Modul 7 Kampf um Frauenrechte und Umweltschutz in Bergbauregionen (Referentinnen Eva Lachkovics, Isabella Szukits), Termin 14. Mai 2024
Die Digitalisierung wird, meist ohne den dafür notwendigen Rohstoffbedarf zu thematisieren, als Verbesserung für vielfältige Lebensbereiche promotet (z. B. im Bereich der Mobilität). Tagtäglich werden aber bereits jetzt enorme Mengen an Rohstoffen für das „moderne Leben“ abgebaut, meist weit entfernt von den größten Gewinner*innen der Digitalisierung und meist unter menschenunwürdigen Bedingungen. Wie stellt sich die Situation der Frauen* rund um die Rohstoffgewinnung z. B. in Bergbauregionen Boliviens dar? Welche Forderungen/Initiativen in Bezug auf Menschenrechte und Umweltschutz gibt es im Zusammenhang? Welche Rolle spielen Handelsabkommen, Lieferkettengesetze und die EU dabei?
Modul 8 Frauen* ernähren die Welt (Referentin Mara Elena Zöller), Termin 28. Mai 2024
Wie ernähren sich Menschen in verschiedenen Kontexten dieser Welt? Warum ist der Zugang zu Land besonders für Frauen* in Ländern des Globalen Südens von zentraler Wichtigkeit und was verbirgt sich hinter dem Begriff „Landgrabbing“? Was bedeuten Geschlechterrollen, die Industrialisierung der Landwirtschaft und der Klimawandel für die Ernährung? Dieses Modul ermöglicht eine kritische Auseinandersetzung mit der Nahrungsmittelproduktion und Konsumverhalten unter der Genderbrille und eröffnet eine Reflexion über alternative Lebens- und Ernährungskonzepte.
Modul 9 Gebündelte Kraft fürs Klima – Geschlechtergerechtigkeit und Klimagerechtigkeit (Referentin Isabella Szukits), Termin 11. Juni 2024
Geschlecht, Alter, individuelle Fähigkeiten, geographische Lage des Wohnorts, ökonomische Entwicklung des Landes und soziale Netzwerke bestimmen wesentlich, wie gut oder schlecht eine Person oder Bevölkerungsgruppe mit der Klimakrise zurechtkommt. Dabei ist vieles sehr ungerecht verteilt! Die größten Klimaschädiger*innen sind selten die von den Auswirkungen am meisten Betroffenen. Frauen* haben strukturell in der Regel weniger Möglichkeiten, sich vor akuten oder schleichenden Katastrophen zu schützen und sich anzupassen. Fakten wie die stärkere Belastung von Frauen* durch Betreuungsverpflichtungen verschärfen ihre Lage. Unterschiedliche Schieflagen, gegen die sich Betroffene einsetzen. Das Modul zeigt, wie das Engagement für Geschlechtergerechtigkeit die Forderungen der Klimabewegung verstärkt, und was jede*r einzelne tun kann.
Lehrgangsleitung: Janine Wurzer (WIDE Koordinatorin)