Christlich-muslimischer Aufruf gegen Gewalt an Frauen

Veröffentlicht am: 21. Oktober 2014|Presseaussendung, Publikation|Themen: |

(7.10.2014) In einem gemeinsamen Aufruf äußern sich katholische, evangelische und muslimische Frauen gegen Gewalt gegen Frauen durch gewalttätigen Extremismus, aber auch gegen den Generalverdacht gegenüber MuslimInnen. Sie rufen dazu auf, gemeinsam gegen Extremismus und Terror ein Zeichen zu setzen und den zivilgesellschaftlichen Aufruf  www.mehrbesonnenheit.at zu unterzeichnen.

Hinter dem Aufruf gegen Gewalt an Frauen stehen die Katholische Frauenbewegung Wien, die Plattform Muslime und Christen, Islamische Fachschule für Soziale Bildung der IGGiÖ, Evangelische Frauenarbeit und das Forum Muslimische Frauen.

Auszug aus dem Aufruf: „Wir erleben derzeit einen Ausbruch von Gewalt in vielen Regionen dieser Erde, den wir bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hätten. Frauen sind, wie immer wenn Menschenrechte und Humanität dem Krieg geopfert werden, am härtesten betroffen. Sie müssen als Flüchtlinge für das Überleben ihrer Kinder unter den widrigsten Bedingungen sorgen und sind schutzlos sexueller Gewalt ausgeliefert. Derzeit wird die Gewaltspirale gegen Frauen von den Soldaten des IS noch weiter gedreht. Entführte junge Frauen und Mädchen werden als Haushalts- und Sexsklavinnen verkauft, in andere Länder verschleppt und ermordet. Es ist höchste Zeit, das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf die Leiden der Frauen in den derzeitigen Konfliktregionen in Syrien, Irak und vielen afrikanischen Ländern zu richten.

Die derzeitige Explosion von Gewalt kommt für uns unvermittelt und macht uns tief betroffen. IS und andere Terrororganisationen instrumentalisieren die Religion und tragen zur Verstärkung von Islamophobie bei. Muslime geraten in Generalverdacht. Und genau das ist es, was die Terrororganisationen vereint. Sie möchten auch in Europa Hass und Unfrieden schüren. Das dürfen wir nicht zulassen. Hier kommt auch der medialen Berichterstattung eine verantwortungs-volle Rolle zu. Sie muss stärker differenzieren, denn Muslime können nicht pauschal als Extremisten abgestempelt werden. Diese Terrororganisationen töten Muslime und Nicht-Muslime – alle, die ihrer Ideologie widersprechen.“

Vollständiger Aufruf als pdf

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