Nachlese: Wird Klimaschutz weltweit abgewählt?

Veröffentlicht am: 18. Jänner 2018|Bericht, Publikation|Themen: |

Umweltschutz und Menschenrechte unter Beschuss

Von Pia Hecher

Gemeinsam mit der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, veranstaltete WIDE am 20. November 2017 eine Podiumsdiskussion über nachhaltige Entwicklung und soziale Gerechtigkeit.

In dem von der renommierten ORF-Journalistin Renata Schmidtkunz moderierten Gespräch kamen drei Umweltaktivistinnen mit feministischem Hintergrund aus drei Kontinenten zu Wort: Moema Miranda, Donna Andrews und Tessa Khan. Das Gespräch entwickelte sich dank der anregenden Moderation von Renata Schmidtkunz sehr schnell zu einer inspirierenden Reflexion über elementare Fragen zu Umwelt und Entwicklung.

„Umweltrechte dürfen nicht nach dem Komma stehen!“ (Moema Miranda)
Alle drei Aktivistinnen prangerten an, dass Umweltschutz im Namen der Entwicklung zunehmend links liegen gelassen wird. Sie verkörpern selbst den Widerstand gegen einen sexistischen und umweltschädlichen Backlash, der von Machthabern wie US-Präsident Donald Trump betrieben wird. Moema Miranda arbeitete heraus, dass im Namen unkontrollierten wirtschaftlichen Fortschritts weltweit „aufgegebene Zonen“ entstehen. Tessa Khan erklärte, dass internationale Abkommen, welche Regierungen freiwillig unterschreiben, nicht ausreichend seien, um die Umwelt zu schützen. Weil internationale Umweltvereinbarungen für Khan bisher eine Liste gebrochener Versprechen darstellen, ziehe sie vor Gericht, um von Regierungen Rechenschaft zu fordern. „Ich bin nie davon ausgegangen, dass die Achse des Fortschritts linear wäre“, so Khan. Im Kontext eines politischen Backlashs, in dem Umweltschutz an Bedeutung verliert – wie in Österreich etwa anhand der dramatischen Wahlniederlage der Grünen ersichtlich wurde – ist der Einsatz von Aktivist*innen wichtiger, aber auch riskanter, denn je.

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Disk Klimaschutz abgewaehlt 2017
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