WIDE-Statement: Migration und Klimawandel – Genderaspekte
WIDE-Teilnahme an virtuellem IOM-Dialog
Am 28.9.2023 war WIDE eingeladen, bei einem virtuellen Dialog der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zur Zukunft von menschlicher Mobilität im Kontext des Klimawandels zu sprechen.
Isabella Szukits brachte für WIDE genderspezifische Aspekte ein. Sie erklärte, warum intersektionelle Analysen und kontextspezifische Ansätze notwendig sind, um gender-spezifische Vulnerabilitäten im Kontext von Machthierarchien zu verstehen und geeignete Antworten zu finden.
Frauen* und Mädchen stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn sie bei Klimakatastrophen an ihrem Wohnort bleiben, aber sie sind auch mit spezifischen Problemen im Kontext von Migration konfrontiert. Gewalt und Ausbeutung, unzureichende Hygieneartikel oder fehlende reproduktive Gesundheitsdienste auf Migrationsrouten sind spezifische Erschwernisse für Frauen*.
Frauen* sind aber auch Akteurinnen des Wandels. Sie finden Lösungen, wenn sie mit direkten Bedrohungen und schwierigen Situationen konfrontiert sind. Oft sind sie es, die das Überleben der Familie sichern. Und wenn sie die Möglichkeit haben, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, sind die Ergebnisse oft klimafreundlicher und integrativer.
Isabella Szukits umriss schließlich drei Forderungen:
Zum einen gibt es die dringende Notwendigkeit der Finanzierung von Maßnahmen zur Anpassung und der Abfederung von Klimawandelfolgen sowie Kompensationen für erlittene Verluste und Schäden, vor allem im Globalen Süden.
Zweitens kann mehr Wissenstransfer dabei helfen, die Lebensbedingungen der Menschen in Regionen, die von Ab- oder Zuwanderung betroffen sind, zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um technische Maßnahmen, sondern ebenso um Maßnahmen im Bereich der sozialen Sicherheit.
Und schlussendlich braucht es Gesetze und Regulierungen hin zu einer „Ökonomie für den Menschen“ (wellbeing economy) sowie menschenrechtsbasierte Migrationspolitiken.
Das Statement ist als pdf auf Englisch abrufbar.