Peking revisited
WIDE-Statement anlässlich 15 Jahre Weltfrauenkonferenz von Peking
(Wien, 11.2.2010) Im Vorfeld des 54. Treffens der UN-Frauenstatuskommission (CSW), das vom 1. bis 12. März 2010 in New York stattfinden wird und sich schwerpunktmäßig mit der Umsetzung der vor 15 Jahren auf der Weltfrauenkonferenz in Peking beschlossenen Aktionsplattform beschäftigen wird, hat das österreichische WIDE-Netzwerk ein Statement erarbeitet.
WIDE bedauert, dass nach vier Weltfrauenkonferenzen – zwischen 1975 und 1995 -, die der Frauenbewegung international starken Auftrieb gegeben haben, aus Angst vor Rückschlägen keine 5. Weltfrauenkonferenz geplant wird. Stattdessen erfolgt nur ein Rückblick im Rahmen der jährlich tagenden UN-Frauenstatus-Kommission.
Unabhängig von der Frage einer neuen Weltfrauenkonferenz hat WIDE eine Reihe von Vorschlägen formuliert, um die Gleichstellung von Frauen weiterzubringen, insbesondere im ökonomischen Bereich:
- Stärkung der „Care“-Ökonomie und des vorsorgenden, ökologisch nachhaltigen Wirtschaftens
- Überprüfung aller Beziehungen zu den Ländern des Südens im Bereich der Außenwirtschaft aus der Perspektive der Gendergerechtigkeit
- Externe unabhängige Überwachung von transnationalen Unternehmen in Bezug auf Einhaltung der Arbeitsrechte in Ländern des globalen Südens, einschließlich Schaffung verbindlicher Instrumente und Sanktions-möglichkeiten im Fall der Verletzung von Frauenrechten/Menschenrechten und international anerkannter sozialer und ökologischer Standards
- Regulierung der Finanzmärkte, Reform der Finanzinstitutionen und Einbindung von Frauen in den Reformprozess
- Ausarbeitung von Indikatoren und verstärkte Erhebung geschlechtersegregierter Daten zur Feststellung von Frauenarmut in Ländern des Südens
- Ausbau der Unterstützung für NGOs, die sich für die Umsetzung der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte von Frauen einsetzen.